Gitarre klassischGitarre klassisch

Geschichte der Gitarre

Gitarrenähnliche Instrumente gibt es bereits seit mehreren Tausend Jahren. Zeichnungen und Reliefs deuten daraufhin, dass erste Saiteninstrumente bereits um 2000 v. Chr. bekannt waren. Heutzutage geht man davon aus, dass die Mauren zu Beginn des 8. Jahrhunderts n. Chr. die Oud und damit gleichbedeutend den ersten Vorgänger der klassischen Gitarre nach Europa brachten. Über die Jahrhunderte wurde das Instrument immer stärker verändert. Aus der spanischen Vihuela, die auf der Oud basierte, entwickelte sich schließlich die heutige Gitarre.

Gitarre klassisch
Gitarre klassisch

Bauformen

Im Wesentlichen lässt sich die klassische Gitarre in drei Teile untergliedern: Kopf, Hals und Korpus. Auf dem Kopf, welcher mit dem Hals verbunden ist, befinden sich die als Stimmmechaniken bezeichneten Wirbel und Sattel. Gemeinsam mit dem Steg sorgt der Sattel für die nötige Spannung der Saiten, welche wiederum mithilfe der Wirbel gestimmt werden. Auf dem Hals der Gitarre ist das Griffbrett angebracht, das durch mehrere dünne Metallstäbchen in die sogenannten Bünde unterteilt sind. Häufig werden bestimmte Bünde markiert, um dem Musiker Anhaltspunkte für das Greifen von Akkorden zu bieten. Entscheidend für den Klang der Gitarre ist der Korpus, der als Resonanzkörper dient. In der Regel bestehen Zargen, Boden und Decke dabei aus leichten Hölzern wie beispielsweise Ahorn, Fichte, Zeder oder Palisander. Je nach Bauart befindet sich in der Decke ein rundes oder ovales Schallloch, welches dafür sorgt, dass durch das Spielen der Saiten erzeugte Vibrationen entweichen können und den Klang verstärken. Des Weiteren ist der Steg, an dem die Saiten befestigt werden, auf dem Korpus angebracht. Abhängig vom gewünschten Klang der Gitarre bestehen die Saiten aus unterschiedlichen Materialien. Häufig werden dabei Natur- oder Nylonsaiten verwendet.

Spieltechnik Gitarre

Gespielt wird die klassische Gitarre zumeist im Sitzen, wobei sie auf dem Oberschenkel auf Seite der Schlaghand abgestützt wird und der Hals in Richtung der Greifhand zeigt. Ein weiterer, wesentlicher Punkt ist die Augenkontrolle. Um die Saiten auch im Blick haben zu können, empfiehlt es sich, die Gitarre in einem leichten Winkel von etwa 10 Grad anzukippen. Während die Handfläche das Griffbrett nicht berühren sollte, liegen die Finger der Greifhand dicht an den Bundstäbchen und der Daumen auf der Rückseite des Griffbretts. Wenn ein Lagenwechsel erforderlich wird, bewegt sich die Hand parallel zum Griffbrett, wobei sich die Grundstellung der Hand nicht ändert. Auch bei der Anschlagshand sollten die Finger sich kaum von den Saiten abheben. Gespielt werden die Saiten entweder mit den Fingern der Anschlagshand oder mithilfe eines Plektrums, wobei die Saiten gezupft oder geschlagen werden können. Um beim Spielen möglichst einen vollen Ton zu erzeugen, gilt es, die Saiten diagonal und nicht in einem rechten Winkel anzuschlagen und das Handgelenk dabei möglichst ruhig zu halten.

Da die Gitarre zu den vielseitigsten Instrumenten gehört, findet sie in fast allen gängigen Musikrichtungen Verwendung. Gerade dank ihrer Vielseitigkeit wurde es Musikern wie etwa Carlos Santana ermöglicht, auch ohne Gesang weltweit erfolgreich zu sein, indem sie das Gitarrenspiel nahezu perfektionierten und das Instrument in den Vordergrund gestellt wurde.

Was muss ich beim Kauf einer Gitarre beachten?

Beim Kauf einer Gitarre gibt es einige Faktoren, die zunächst betrachtet werden sollten. Auch wenn es noch weitere Ausführungen gibt, werden Gitarren primär in drei Größen unterschieden. Die Gitarrengröße 1/2 eignet sich für Kinder von etwa vier bis neun Jahren, Größe 3/4 für Kinder von neun bis zwölf Jahren und die 4/4-Variante für Jugendliche und Erwachsene. Darüber hinaus sind nicht alle Gitarren gleichwertig. Daher empfiehlt es sich, vor dem Kauf beispielsweise die Funktionalität der Stimmschrauben zu testen. Fällt das Drehen schwer oder sind knackende Geräusche dabei zu hören, ist von einem Kauf abzuraten. Ebenso sollte der optische Eindruck der Gitarre stimmen. Selbst dünne Risse im Korpusholz können die Akustik des Instruments erheblich und vor allem negativ beeinflussen.